Wie schon im Eintrag zum Russischen Salat erwähnt, durften wir die mallorquinische Küche näher kennen - und vor allem lieben - lernen. Für meine Freunde gut erkennbar an den 3 Kilo, die ich mehr mit nach Hause gebracht habe. :D
Da die Mallorquiner häufig gegrilltes Zitronenhünchen zu diesem Salat essen, erkannte ich meine Chance, endlich einmal Beer-Butt-Chicken auszuprobieren.
Und ja, das Huhn wird wirklich auf eine Bierdose gesetzt! Bei einem kleineren Huhn reicht eine kleine, breite Dose (0,33 - z.B. SchwippSchwapp), ein großes (etwa ab 1,5 Kilo) braucht eine größere (0,5 - z.B. Holsten). Am besten zur Sicherheit beide Größen kaufen.
Bitte vorher testen, ob das Huhn "stehend" auch in den Ofen passt!! Daran wären wir mit etwa 0,5 cm beinah gescheitert. ;)
Reicht für etwa 4 Personen
Zutaten
1 ganzes Hühnchen
1 breite(, runde) Schale, die backofengeeignet ist
Für das Rub
2 TL Paprikapulver, süß
1 TL Paprikapulver, scharf
1 TL Pfeffer, gemahlen/gemörsert
1 EL Meersalz
1 TL Oregano, getrocknet
1 TL Thymian, getrocknet
1 Prise Muskat
Für die Beer-Can-Mischung
1 Dose Bier - wir hatten ein Pils, Schwarzbier ist aber sicher auch interessant
1 Zitrone
4 Stengel frischer Thymian
3 Knoblauchzehen, mit Schale
Zubereitung
Den Ofen (Ober- und Unterhitze) auf 230° vorheizen.
Das Hühnchen waschen und trockentupfen, Innereien werden nicht benötigt. Die Gewürze für das Rub in einer Schüssel zusammenmischen und das Hühnchen damit komplett einreiben. Wenn das Huhn vorher mit etwas Olivenöl bestrichen wird (ca. 1 EL), haftet die Trocken-Marinade besser. Anschließend Gockel beiseite stellen und das Rub einwirken lassen.
Die Hälfte des Bieres wegschütten oder austrinken und die Dose mittig in eine breite (runde) Schüssel stellen. Die Zitrone gut waschen, halbieren und eine Hälfte auspressen. Den Saft zum Bier in die Dose geben - Achtung, das schäumt! Ebenso den Knoblauch und den vorher natürlich gewaschenen Thymian mit in die Dose stecken. Ich habe zusätzlich auch noch 2 kleine Schnitze der übrig gebliebenen Zitrone mit hineingegeben.
Nun ist es soweit, das Huhn auf die Bierdose setzen und mit der Schale in den Ofen schieben - eine wahre Balance-Übung, die mein Götterfreund perfekt gemeistert hat .
Nun das Huhn bei 230° 10 Minuten braten, danach auf 165° Grad runterdrehen und weitere 50 - 60 Minuten im Ofen garen.
Anschließend Schale aus dem Ofen nehmen (auch hier ist wieder Geschick gefragt) und die Dose aus dem Hühnchen entfernen - wir haben die rabiate, wenn auch etwas unsaubere Viele-Handtücher-und-Topflappen-Lösung gewählt.
Das Huhn auf eine Platte/Teller/Holzbrett legen, mit einem großen Messer/der Geflügelschere teilen und ab auf dem Tisch damit.

Guten Appetit!
Mein Tipp
Wir haben ein ähnliches Rezept bereits schon einmal mit weniger qualitativ hochwertigen Hühnchen ausprobiert. Das Fleisch ist hier wirklich entscheidend für den Geschmack. Das Penny-Huhn tut es auch, jedoch mit einem glücklichen, Bio-Huhn wird es einfach nur göttlich.
Da ich Hühnchen grundsätzlich immer würzig mag, bevorzuge ich mein eigenes Dry Rub, das ihr auch in diesem Blog finden könnt.
Dazu passt auch richtig gut - wenn man den schönen Saft, der sich in der Schale befindet nicht wegtun möchte - Ofenkartoffeln, die mit dem Hühnchen im Ofen gegart werden.
Dafür 6 Kartoffeln, mit Schale, achteln, etwa 100g Cocktailtomaten vierteln und zusammen mit 6 Knoblauchzehen (mit Schale) sowie 2 Stängel frischer Rosmarin, 2 EL Olivenöl, 1 TL Salz in einer Schüssel vermengen und in der Schale rund herum um das Hühnchen verteilen. SUPERLECKER!
Nachtrag (Achtung Werbung, aber ich bin super begeistert!): Ich habe mir vor kurzem eine Pfanne gekauft, die eigentlich für einen Grill gedacht ist. Diese ist perfekt für die Menge Hühnchen und Kartoffeln, hat gleich den Aufsatz integriert und lässt super gut ohne Unfälle (und ich als Tollpatsch kenne mich mit Unfällen sehr gut aus) aus dem Ofen nehmen. Ihr könnt sie
hier finden.